Wer erhält den WWE-Vertrag?
Das Sport-Entertainment befi ndet sich in einem steten Wandel. Für Independent-Wrestler, die noch vor 10 Jahren von der großen Karriere in Übersee träumten, blieb die Vorstellung immer genau das: ein Traum. Der WWE-Kader war 2008 noch von Aktiven bestimmt, die aus den Zeiten des „Monday Night War“ stammten oder aber im eher rudimentär entwickelten Nachwuchsprogramm den Verantwortlichen in die Hände gefallen waren. Das Business war noch vom Mindest bestimmt, das jahrzehntelang das Geschäft bestimmt hatte: Der Zugang in die oberen Ränge blieb begrenzt.
Ja, auch in dieser Zeit blickten die WWE-Verantwortlichen bereits darauf, was die deutschsprachige Independent-Szene zu bieten hatte. Da wurden die Aktiven am Nachmittag vor einem Live Event mal in den Ring gelassen. Unter den Augen der für die Tour anwesenden Agents gab es den prüfenden Blick auf die Fähigkeiten der Aktiven. Nette Worte, Telefonnummern oder E-Mail-Adressen wurden ausgetauscht – doch in der Regel ergab sich aus den Kontakten nichts. Besonders deshalb, weil es bei der WWE sehr überschaubare Strukturen dafür gab, neue Talente innerhalb der Firma zu erkennen, unter Vertrag zu nehmen und zu fördern. Das machte den Zugang für Wrestler außerhalb der USA besonders schwierig. Und bis auf einen gewissen Claudio Castagnoli (alias Cesaro) ergatterte auch niemand eine Green Card und war gewillt, alles auf eine Karte zu setzen und den Sprung in die Vereinigten Staaten zu machen.