UnUsual Suspects
Jinder Mahal war nicht der erste Herausforderer auf den WWE-Titel, der praktisch aus dem Nichts kam. Marcus Holzer stellt 10 weitere Superstars vor, für die sich ganz überraschend die Chance auf den begehrtesten Gürtel im Wrestling bot.
Der Griff nach Gold
Triple H mit einem längst vergessenen Gegner
Vor knapp einer Woche war es so weit: Randy Orton setzte seine WWE Championship bei Backlash gegen Jinder Mahal aufs Spiel. An Kritik aus der Fanszene wurde im Vorfeld nicht gespart. Durchaus verständlich, schließlich wurde der Maharadscha in der Vergangenheit kaum als ernst zu nehmende Bedrohung verkauft. Und nun von Null auf Hundert, die ganz große Titelchance.
Nicht wenige Beobachter bezeichneten Mahal gar als den unglaubwürdigsten Heavyweight-Titel-Contender aller Zeiten. Doch stimmt das wirklich? Zumindest war er nicht der einzige Superstar, der völlig überraschend zu einer solch großen Chance kam, wie die folgenden Beispiele illustrieren. Die Liste erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wichtig bei der Zusammenstellung war uns jedoch, dass der Kampf um den WWE-Titel bei einem Großereignis oder zumindest einer ganz besonderen TVShow stattfand.
TAG-TEAM-SPEZIALIST AUS SAMOA SIKA
Monatliche Pay-Per-Views? Mitte der Achtzigerjahre hätte nicht einmal Vince McMahon davon zu träumen gewagt. Dafür gab es zwischen 1985 und 1991 mehr oder weniger regelmäßige TVSpecials auf NBC, einem echten Fernsehgiganten. Der Sendeplatz der legendären Comedy-Show „Saturday Night Live“ garantierte der World Wrestling Federation zumindest in den Anfangsjahren beeindruckende Einschaltquoten für Saturday Night’s Main Event. Nur logisch, dass dabei auch der Heavyweight Champion immer wieder eine prominente Rolle spielen sollte.
Da man sich die ganz großen Herausforderungen aber für die entsprechenden Großereignisse aufheben wollte, kamen bei diesen TV-Specials oft auch Superstars zum Zuge, die ansonsten nicht so einfach einen Titelkampf erhalten hätten. Am 23. September 1987 – die insgesamt zwölfte SNME-Show wurde zeitversetzt am 3. Oktober ausgestrahlt – etwa Sika.
Der Samoaner war in erster Linie als Tag-Team-Wrestler bekannt geworden, hatte gemeinsam mit Partner Afa drei Mal Teamkampfgold in der Federation gewonnen. Doch inzwischen waren die Wild Samoans Geschichte, Sika ließ seine Karriere langsam im Einzelbereich ausklingen. Große Erfolge blieben ihm dabei aber verwehrt. So machte auch Weltmeister Hulk Hogan kurzen Prozess und beendete alle Titelambitionen nach knapp acht Minuten mit dem Legdrop. Anschließend gab’s noch eine Abreibung für Manager Mr. Fuji und den maskierten Kim Chee. Eine der leichteren Aufgaben für die Legende in Gelb-Rot.