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Da waren wir aber wirklich in den Glauben versetzt worden, man wolle an der Spitze von Raw etwas Neues probieren. Braun Strowman griff nach dem Universal Title. Doch als sich der Staub verzogen hatte, blieb beim September-Pay-Per-View in Los Angeles alles wie gehabt.
WWE No Mercy 2017
Grafik: © 2017 WWE. All Rights Reserved.
Nia Jax hat im Women’s Match mächtig beeindruckt
Roman Reigns’ Jagd nach dem großen WrestleMania-Titel-Triumph ist eine Geschichte, die über drei Jahre erzählt wird. Eigentlich war Roman bereits 2015 für den Titel vorgesehen gewesen. Doch die WWE-Spitze entschied auf dem Weg zu Mania 31 anders – auch weil die negativen Reaktionen zum Auserwählten immer lauter wurden. Die Fans konnten über die kommenden Jahre so viel buhen, wie sie wollten. Roman blieb im Fokus des Geschehens – mit Siegen gegen alle bedeutenden Stars. Triple H im Vorjahr, der Undertaker in diesem Jahr. Der Big Dawg räumt sie ohne Gnade aus dem Weg. Den WWE-Titel gewann Reigns zwischendrin zwar auch mal, doch eine „richtige“ Regentschaft über einen langen Zeitraum blieb aus.
Warum wir mit diesem kleinen historischen Abriss einsteigen? Weil Reigns’ Geschichte für den Verlauf von WWE No Mercy am 24. September im kalifornischen Los Angeles maßgeblich war. Mit der Veranstaltung wurde nämlich der eigentliche Plan der Firma weiter untermauert. Der besagte Dreijahresplan: Nachdem Reigns der Titel-Triumph bei WrestleMania im Jahr 2015 genommen wurde, steuert die Story 2018 doch noch einem „Happy End“ entgegen. Dafür bekam Reigns – nach dem Taker-Sieg bei WrestleMania – den nächsten gigantischen Erfolg mit auf den Weg gegeben. Und auch Brock Lesnar wurde weiter als unbezwingbarer Weltmeister präsentiert. Eben alles, um die zwei Top-Namen für das Top-Match bei der Top-Veranstaltung weiter in Stellung zu bringen.
Die einzige Großveranstaltung im September fand im mit rund 14.000 Zuschauern ausverkauften Staples Center statt. Mit dem Hype um zwei WrestleMania-würdige Main- Event-Matches an nur einem Abend, war das Interesse für eine vermeintliche „B-Show“ geschürt worden. Inwiefern der Abend beim Publikum als Erfolg gewertet wurde, dürfte maßgeblich vom Geschmack der Zuschauer abhängen. Ganz sicher aber wird man bei der WWE-Spitze den Verlauf der Dinge – auf das eigene „Big Picture“ bezogen – als Erfolg verbucht haben.
Kickoff – Elias bes. Apollo Crews: Für die Freunde an den Großveranstaltungen ein kleiner Tipp. Lasst die Kickoff-Shows ruhig weg. Hört euch nicht über eine Stunde die gescripteten Dialoge an, die steigern wirklich nicht die Vorfreude. Im Gegenteil. Und wenn es beim Kickoff dann mal ein Match gibt, das man unbedingt gesehen haben muss, kann man es immer noch gut hinterher nachholen. Dieses hier fällt gewiss nicht in die Kategorie, vielmehr gab es über knapp 9 Minuten Standardkost. Wir sahen mit Apollo wieder mal einen athletisch überzeugenden, aber kaum charismatischen Mann im Ring. Währenddessen hatte Elias den Großteil seines Pulvers bereits beim Singen verschossen. Bis Crews einen Sturz auf den Ringrand nahm, Elias die Kontrolle an sich riss und mit dem Drift Away den Sieg einfuhr. (8:31) *1/2