WER ZULETZT LACHT, ...
Auf die Liebe der Fans wird The Miz wohl noch lange warten müssen. Doch selbst die schärfsten Kritiker müssen inzwischen eingestehen, dass der SmackDown-Superstar zu den ganz großen Gewinnern des Jahres zählt. Marcus Holzer erklärt, wie die einst belächelte Witzfigur zum Leistungsträger am Dienstagabend wurde.
MARCUS HOLZER
The Miz
Das schillerndste Ehepaar der WWE
„Ich verdiene mehr Respekt! Richte die Kamera auf mein Gesicht. Dies ist Tag 141 meiner niemals endenden Intercontinental Championship World Tour – und ich schwöre euch, dass ich diesen Titel zum wichtigsten Preis bei SmackDown Live machen werde.“ Die Stimmung im TV-Studio ist am Kochen. Die Live-Ausstrahlung von SmackDown ging bereits vor 20 Minuten zu Ende, doch noch ist der Arbeitstag nicht vorbei.
Denn seit kurzem lässt die WWE den Dienstag mit „Talking Smack“ ausklingen, einer Interview-Sendung, in der die Superstars die vergangene Show Revue passieren lassen und ihre aktuellen Storylines weiterspinnen können. Ein unterhaltsames Format, das echten Mehrwert bietet. So auch an diesem 28. August. Ganz besonders an diesem 28. August. Denn was die Zuschauer auf dem WWE Network gerade zu sehen bekommen, ist nicht weniger als großartig.
The Miz hat sich inzwischen so sehr in Rage geredet, dass ihm Tränen in die Augen schießen. „Das ist meine Show! Meine Show! Ich habe es satt, andauernd von euch kritisiert zu werden. Ihr nennt mich einen Feigling? Ihr seid doch die wahren Feiglinge!“ Zack, das hat gesessen. Wie war es zu diesem Ausbruch gekommen? Daniel Bryan hatte The Miz für seinen Wrestling-Stil kritisiert und sich damit ein echtes Eigentor geschossen. Denn der Intercontinental Champion nutzte die Gelegenheit, um all die angestaute Wut freizusetzen und den echten Ärger in eine spektakuläre Wrestling-Promo zu kanalisieren.
War es die beste WWE-Promo des Jahres? Sie war zumindest ganz vorne mit dabei, kein Zweifel. Nicht schlecht für einen Superstar, der den Großteil seiner Karriere kaum ernstgenommen und im besten Fall gerade einmal belächelt wurde. Nicht nur von den Fans, sondern auch von vielen Berufskollegen.
TV-KARRIERE STATT COLLEGE-AUSBILDUNG
Für sie stand von Anfang an fest, dass Michael Gregory Mizanin nichts in einem Wrestling-Ring verloren hatte und die Popularität des Sports-Entertainment nur nutzen wollte, um in den Medien präsent zu bleiben. Dabei sah die Wahrheit ganz anders aus. Mizanin kam am 8. Oktober 1980 in Parma auf die Welt. Gemeint ist nicht etwa das berühmte Parma in Italien, sondern eine gleichnamige Ortschaft mit etwas mehr als 80.000 Einwohnern im US-Bundesstaat Ohio.