GEWINNER & VERLIERER 2016
In der XL-Ausgabe unserer Diskussionsrunde nimmt sich das PW-Team das WWE-Jahr vor. Wir blicken auf die größten Erfolge, die bittersten Enttäuschungen und all die Namen, die das Jahr 2016 ausgemacht haben. Zudem darf der kontroverse Ausgang des kurzen Main Events der Survivor Series am runden Tisch auch nicht fehlen.
■ PHILIPP SIGLOCH (PS), ■ MARCUS HOLZER (MH), ■ PERKKIX (PX)
PW-Roundtable
Ein kurzes Match führt zum langen Wortwechsel
Die Survivor Series hat Bill Goldberg zurückgebracht. Sein schneller Sieg gegen Brock Lesnar hat einige Reaktionen ausgelöst. Hat die WWE das gut umgesetzt - und brauchen wir in nächster Zeit tatsächlich noch mehr Matches mit der WCW-Ikone?
ES WAR EIN „LUCKY PUNCH“
(PS)
Eins ist klar: Mit dem Verlauf des Matches hat die WWE für einen absoluten Schocker gesorgt, den man auf diesem Level wohl zuletzt sah, als Brock Lesnar gegen den Undertaker gewinnen konnte. Man hat für Gesprächsstoff gesorgt und genau das geliefert, wofür die Liga steht: Entertainment. Auf der anderen Seite kann man die vielen negativen und kritischen Stimmen einiger Fans verstehen – und so kann man hinter die Art und Weise der Niederlage sicherlich ein Fragezeichen setzen.
Brock Lesnar, der seit seinem Comeback die WWE absolut dominierte und nebenbei die Streak des Undertakers beendete, verliert in weniger als zwei Minuten gegen einen Wrestler, der über 50 Jahre alt ist und 12 Jahre lang nicht mehr im WWERing stand. Wie kann man hier also ein positives Fazit ziehen?
Zum einen sollte man sich die Situation tatsächlich durch die WWE-Brille anschauen. Das Alter oder Abwesenheiten spielen keine Rolle. The Rock kehrt nach über 6 Jahren zurück und kann den Champion CM Punk schlagen – weil er THE ROCK ist. Der Undertaker tritt einmal im Jahr auf und besiegt Legenden wie Shawn Michaels oder Triple H – weil er der UNDERTAKER ist. Nach dem gleichen Schema reden wir weiterhin von GOLDBERG, der zu den größten Legenden der WCW gehört.
Es ist also egal, wie lange ein Wrestler weg war, der Name und Status bleiben in der WWE bestehen. Zudem finde ich, dass der Matchausgang Lesnar weniger schadet, als wenn er nach 30 Minuten verloren hätte. Man kann es nun so darstellen, dass Lesnar überheblich war und Goldberg einfach komplett unterschätzt hat und es quasi ein „lucky punch“ war.
DIE WEITEREN PLÄNE ZÄHLEN
(MH)
Um die zweite Frage gleich vorab zu beantworten: Selbstverständlich brauchen wir nach diesem schnellen Ende des Main Events bei der Survivor Series noch mehr Matches mit der WCW-Ikone. Zumindest ein weiterer Auftritt sollte auf jeden Fall drin sein, ich rechne nach dem Auftritt beim Royal Rumble aber auf jeden Fall noch mit einem Match bei WrestleMania. Der Sieg von Goldberg war eine ganz große Überraschung, auch mir stand nach dem Ende der Series erstmal der Mund offen.
Prinzipiell hat die WWE das gesamte Programm in meinen Augen gut umgesetzt. Anders als bei seinem ersten Run, der bei WrestleMania XX sein Ende fand, wurde Goldberg diesmal tatsächlich so dargestellt, wie man es sich schon damals erwartet hätte. Loben möchte ich an dieser Stelle aber auch den Superstar selbst, denn der ehemalige WCW-Champion lieferte in den letzten Wochen und Monaten wohl seine besten Leistungen am Mikrofon ab.
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Goldberg wirkt absolut authentisch und bringt – wie man bei der Survivor Series sehen konnte – auch ein Element der Unvorhersehbarkeit mit. Ich kann auch alle Menschen verstehen, die sich vom Duell zwischen Goldberg und Brock Lesnar enttäuscht zeigten, denn ein klassischer Main Event war dies natürlich nicht.