Charismatische Typen gesucht
Die WWE bejubelt die jüngsten Quartalszahlen. Steigende Gewinne, steigende Umsätze, alles himmelhochjauzend. An der Börse sieht man es nicht ganz so himmelblau, denn der Aktienkurs hat kaum reagiert, zuletzt sogar etwas nachgegeben. Denn schaut man genauer hin, sieht man, dass einiges nicht zusammenpasst. Gemeint sind die Ratings der beiden Shows, also Raw und SmackDown. Im Gegensatz zu den Unternehmenszahlen geht es hier abwärts. So sind in den vergangenen Wochen Ratings von unter 2 nicht mehr die Ausnahme, sondern passiert dies bei Raw immer öfter. Und das vor allem auch zu Zeiten, wo es keine ernsthafte Konkurrenz gibt, wie etwa Spiele der NFL. Anfang des vergangenen Jahres lagen die Raw-Ratings noch bei 2,9, während es im Jahresdurchschnitt schon nur noch 2,26 waren. 2017 wurde sogar bislang nur ein Durchschnittsrating von 2,11 errreicht. SmackDown kam 2016 im Durchschnitt auf eine Rating von 1,72. Im bisherigen Jahresverlauf sieht es zwar mit 1,77 sogar etwas aus, allerdings ging es im Juni und Juli deutlich abwärts, wobei der Tiefpunkt bei 1,53 lag. Geht man noch weiter zurück, wird es immer trauriger. 2013 lag das Raw-Rating bei 3,01. Zwar schauten bei SD nur 0,99 zu, doch war die Show damals mit Abstand nur die B-Show mit entsprechenden Leistungen, während SmackDown derzeit als mindestens gleichwertig gilt.
Dieser Rückgang könnte auf Dauer gefährlich für die WWE werden, denn ein Großteil der Einnahmeerhöhungen auf der Event-Seite hängt mit der Ausweitung der Pay per views und mehr Großveranstaltungen im Ausland zusammen. Hinzu kommen Erhöhungen der Ticketpreise. Auf alle Shows umgerechnet, also auch die normalen House Shows, ist von einem leichten Rückgang der Zuschauerzahlen auszugehen (leider veröffentlicht die WWE hierzu bezeichnenderweise keine Zahlen).