JENSEITS VON MANIA & CO
Die „Road to WrestleMania“ ist nur noch wenige Meter entfernt. Entgegen vieler Gerüchte und Falschmeldungen dürfte der Undertaker auch 2017 eine gewichtige Rolle bei der bedeutsamsten Veranstaltung des Jahres einnehmen. Grund genug für Marcus Holzer, einen ganz besonderen Blick auf die Karriere des Publikumslieblings zu werfen.
MARCUS HOLZER
Undertakers Raritätensammlung
Es ist kaum zu glauben, doch der Undertaker treibt bereits seit mehr als 26 Jahren sein Unwesen in der WWE. Trotz so manch verdienter Auszeit war er nie wirklich weg vom Fenster, und bis heute zählt er zu den beliebtesten Superstars im gesamten Kader. Selbstredend, dass die Karriere eines solchen Superstars in den vergangenen Jahren auch immer wieder Thema in Power-Wrestling war. 21-1? Wohl jeder Wrestling-Fan weiß, wofür diese Bilanz steht. Die Namen der WrestleMania-Gegner? Kennt man eigentlich auch. Die größten Titelerfolge? Selbstverständlich. Doch es gibt noch viel über den „Deadman“ zu erzählen. Dinge oder Matches, die aufgrund der Fülle an herausstechenden Highlights inzwischen vielleicht etwas untergegangen sind. Wir wollen einige davon auf den folgenden Seiten wieder ausgraben.
DAS RICHTIGE DEBÜT
Wann: 19. November 1990
Wo: WWE Superstars
Gegner: Mario Mancini
Laut offizieller WWE-Geschichtsschreibung feierte der Undertaker sein Ring-Debüt bei der Survivor Series 1990. In einem klassischen Survivor Series Match eliminierte er blitzschnell Koko B. Ware und danach Dusty Rhodes, ehe er ausgezählt wurde. Der Auftritt des scheinbar unverwundbaren Mannes in Schwarz, der damals noch sehr stark an einen Totengräber aus einem Spaghetti-Western erinnerte und von Manager Brother Love zum Ring geleitet wurde, war ein voller Erfolg. So einen Superstar hatte man bis dahin noch nicht gesehen! Kein Vergleich zum eher unscheinbaren Riesen namens „Mean“ Mark Callous, den er bei der Konkurrenz dargestellt hatte.
Tatsächlich war die Series aber bereits der zweite Arbeitstag des „Deadman“ vor TV-Kameras der damaligen World Wrestling Federation. Bereits drei Tage vor der Survivor Series war er nämlich bei Aufzeichnungen zur Wochenshow „Superstars of Wrestling“ in den Ring gestiegen und hatte dabei einen klaren Sieg gegen Mario Mancini gefeiert. Das Besondere daran: Der Totengräber wurde vom Ringsprecher als „Cain, the Undertaker“ angekündigt. Ein Name, der leicht verändert einige Jahre später noch eine große Rolle spielen sollte. Aus Cain wurde Kane, der totgeglaubte Halbbruder.
Wir haben nach Perlen aus dem Deadman-Vermächtnis geforscht
GUT VERPACKT
Wann: 1. Juli 1991
Wo: Madison Square
Garden
Gegner: Ultimate Warrior
Nach seinem ersten PPV-Auftritt marschierte der Undertaker von Sieg zu Sieg. Unter anderem musste sich „Superfly“ Jimmy Snuka klar bei WrestleMania VII geschlagen geben. Der Anfang einer legendären Serie, von der damals aber weder der Taker noch Vince McMahon zu träumen gewagt hätten. Seine erste große Fehde bestritt der Totengräber dann wenig später gegen den Ultimate Warrior, zu diesem Zeitpunkt immerhin ein ehemaliger Heavyweight Champion. Er war auch der erste Superstar, der dem Taker wirklich Schmerzen zufügen konnte.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Hüne seine unterlegenen Kontrahenten reihenweise in Leichensäcken abtransportieren lassen. Reichlich makaber, keine Frage. Allerdings wirkte die Fehde dieser beiden Superstars – im Zuge derer der Warrior unter anderem in einen echten Sarg gesperrt wurde – so überzeichnet, dass sich damals nur wenige Menschen beschwerten. Letztendlich musste der Totengräber am Ende der eher kurzen Rivalität seine eigene Medizin schlucken, denn der Ultimate Warrior entschied die Fehde mit einem sogenannten „Body Bag Match“ im Madison Square Garden für sich. Bedeutete: Der „Deadman“ wurde selbst in einem Leichensack aus der Halle befördert.