1995 holte ECW-Macher Paul Heyman den im US-Wrestling-Mainstream unbekannten Luchador Rey Mysterio in seine Liga. Und die Hardcore-Fans freuten sich. 1996 wechselte er zu World Championship Wrestling ... und „die richtigen Wrestler“ lachten. Gemeint waren jene, die im mexikanischen Maskenträger bei einer Körpergröße von rund 1,65 Meter alles sahen, nur keinen ernstzunehmenden Wrestler. Mysterio war der Vorreiter für einen Stil, der in den folgenden Jahren im US-Wrestling-Mainstream salonfähig wurde. Die Cruiserweights beeindruckten, dabei halfen Wrestler aus Europa, Japan und eben Mexiko.
In der traditionellen Vorstellung von Pro-Wrestling ging es immer um eine Unterhaltungsform mit Typen, die größer als das Leben wirkten. Eine Aussage, die nicht allein auf das rein Äu-ßerliche gemünzt werden muss. Denn die vergangenen 20 Jahre haben uns mehr als einmal gezeigt, dass auch Typen die Massen ziehen können, die nicht zwingend 1,90 m groß sind und 120 Kilo auf die Waage bringen. Dennoch ist nicht abzustreiten: Ohne solche Hünen ist dem Wrestling etwas verloren gegangen. Liegt darin auch die Schuld begründet, dass Pro-Wrestling als Unterhaltungsform im Mainstream nicht mehr so gut funktioniert wie etwa noch Ende der Neunziger?
Zack Sabre jr., Jack Gallagher, Da Mack aus Deutschland und 29 andere junge Männer sind bereit!